Die weltweite Entwicklung der Demokratie
Der Washingtoner Think Tank Freedom House hat festgestellt, dass es immer mehr Angriffe auf die liberale Demokratie gibt. Autoritäre Regierungen werden immer geschickter darin, Normen und Institutionen zu untergraben, die dazu dienen sollen, die Grundrechte zu schützen. Dies betrifft auch autoritäre Kräfte innerhalb von liberalen Demokratien.
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Die Analyse zeigt auch während der Coronapandemie und ihren wirtschaftlichen Auswirkungen Defizite in der Regierungsführung auf. Viele Regierungen haben den politischen Willen vermissen lassen, Armut und soziale Ausgrenzung zu bekämpfen. Vor allem autokratische Regime haben die Pandemie genutzt, um Grundrechte weiter einzuschränken und kritische Stimmen zu unterdrücken. Zum ersten Mal stellt der Bericht fest, dass mehr als 100 Regierungen eine nur mäßige bis gescheiterte Governance aufweisen, und die große Mehrheit von ihnen hat sich als unfähig erwiesen, angemessen auf die Pandemie und die damit verbundenen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen zu reagieren.
Es gibt jedoch auch positive Beispiele. Trotz zahlreicher Herausforderungen haben 14 Demokratien seit 20 Jahren Stabilität und hohe Qualität erreicht. Dazu gehören Länder wie Botswana und Mauritius in Afrika, Südkorea und Taiwan in Asien, Chile, Costa Rica, Uruguay und Jamaika in Amerika sowie die baltischen Staaten, Tschechien, die Slowakei und Slowenien in Europa.
Beide Berichte betonen die zentrale Rolle, die die Zivilgesellschaft für die demokratische Entwicklung spielt. In Ländern wie Belarus, Myanmar und Sudan haben Menschen gegen Autokratisierung protestiert und größere soziale Inklusion und Repräsentation gefordert, ähnlich wie in Chile. In Bulgarien, Rumänien und Tschechien haben sie sich erfolgreich gegen Korruption und Machtmissbrauch gewehrt.
Bericht „Freedom in the World 2022. The Global Expansion of Authoritarian Rule“ Feb'22
und auf der Website des BTI und der Executive Summary.
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Die elf Beiträge in dem Buch behandeln folgende Themen: bewaffnete Konflikte und Kriege, Radikalisierung und Extremismus, Populismus und Verachtung gegenüber Eliten, Polarisierung und neue Kulturkämpfe, Desinformation und Hassreden, Selbstzufriedenheit und Erschöpfung, Selbstzweifel und autoritäre Versuchungen, Nationalismus und Revisionismus, Cyberangriffe und Troll-Armeen, autoritäre Propaganda und Einflussnahme sowie wirtschaftliche und technologische Abhängigkeit.
Die Unterscheidung zwischen inneren und äußeren Gefahren ist dabei von nachrangiger Bedeutung, da sich diese beiden Ebenen nicht mehr voneinander trennen lassen. Häufig entsteht gerade durch das Zusammenspiel von Gefahren im Inneren und ihrer Verstärkung durch äußere Einflüsse eine ganz neue Qualität der Bedrohung. Der Begriff "wehrhafte Demokratie" bezieht sich in diesem Kontext auf die Fähigkeit von Demokratien, angemessen und effektiv auf das gesamte Spektrum von Bedrohungen reagieren zu können.
Quelle: Konrad-Adenauer-Stiftung
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